Der Verkauf der Beteiligungen am Journal du Jura und am Radiosender RJB durch die Gassmann Media Gruppe an die Jura Media SA bedeutet eine nie dagewesene Trennung zwischen dem Bieler Tagblatt und dem Journal du Jura, den beiden Tageszeitungen, die auf Deutsch und Französisch über das Geschehen in der Region Biel berichten. Diese Entfremdung zwischen den beiden Zeitungen beunruhigt den Rat für französischsprachige Angelegenheiten des Verwaltungskreises Biel/Bienne (RFB), der sich für die Förderung einer zweisprachigen Gemeinschaft einsetzt.

Die Ankündigung, dass die Gassmann Media Gruppe ihre Beteiligung an RJB und am Journal du Jura an die Jura Media SA verkauft, die zusammen mit der BNJ Media Holding zu 50 Prozent Miteigentümerin wird, ist eine schlechte Nachricht für die Zweisprachigkeit der Region. Das Miteinander und die Zusammenarbeit zwischen dem Journal du Jura, dem Bieler Tagblatt, Telebielingue, RJB und Canal3 sind für eine übergreifende und zweisprachige Berichterstattung über die regionale Aktualität von entscheidender Bedeutung.

Die Investoren des jungen Unternehmens Jura Media SA versichern zwar, dass sie die französischsprachigen Medien stärken wollen, der RFB ist jedoch der Ansicht, dass dies nicht auf Kosten der bestehenden Zusammenarbeit zwischen den lokalen Medien geschehen sollte. Die Zweisprachigkeit beruht auf dem immer wieder erneuerten Willen beider Seiten zur Zusammenarbeit. Sie ist eine Bereicherung für die Region, muss aber sorgfältig gepflegt werden, um sich weiterzuentwickeln. Die angekündigte Trennung der Eigentümer der regionalen Medien dagegen schwächt und gefährdet die Zweisprachigkeit. Die Gassmann Media Gruppe, der das Bieler Tagblatt, Canal3, TeleBielingue, die Plattform ajour.ch und die Gratiszeitung BielBienne gehören, wird dann überwiegend aus deutschsprachiger Sicht über die Aktualität in der Region Biel berichten – und dies umso mehr, wenn der zweisprachige Fernsehsender TeleBielingue durch Canal B ersetzt wird. Die Tatsache, dass die Tageszeitung Journal du Jura in Delsberg gedruckt wird und letztlich nur noch durch den Teil des Personals mit Biel verbunden ist, der dort arbeitet, bietet für die französischsprachige Leserschaft der Stadt am Bielersee keine Garantie.

Als Interessenvertreter der französischsprachigen Bevölkerung der Region und als Förderer der Zweisprachigkeit ist der RFB besorgt über diese Trennung und die Schwächung der Grundlagen der Zweisprachigkeit in einem so sensiblen und wesentlichen Bereich wie dem der Medien. Die Aufrechterhaltung einer lokal fest verankerten französischsprachigen Zeitung ist für die Information und Vertretung der französischsprachigen Bevölkerung von Stadt und Region Biel von grundlegender Bedeutung.